Zielgruppen & Daten

Zeit für erschwinglichen Luxus 

Schon seit langem versuchen Menschen, anhand von Beobachtungen im Alltag entsprechend Rückschlüsse auf die gesamtwirtschaftliche Lage abzuleiten. So ist derzeit wieder häufiger vom sogenannten Lippenstift-Index zu lesen.

 

Dieser Indikator wurde durch den ehemaligen Vorstandsvorsitzenden Leonard Lauder des Kosmetikkonzern Estée Lauder ins Leben gerufen. Der Lippenstift-Index gilt somit als eine Art Konjunkturindikator und wird als ein „weicher“ Indikator charakterisiert.

Vom Lippenstift- und Haircut-Index

Lauder behauptete, dass der Absatz von Lippenstift die allgemeine Gemütslage der Konsumenten abbilden würde und stellvertretend für den Absatz für Kosmetika insgesamt, als eine Art Indikator für die gegenwärtige Kaufkraft bzw. das Ausgabeverhalten dienen könne. Konkret soll der erhöhte Absatz von Lippenstiften in einer Phase der wirtschaftlichen Rezession oder Stagnation eine Ersatzhandlung für den Kauf von deutlich teureren Produkten wie Mode, Schmuck und Schuhe darstellen, da die Kunden ihr Konsumverhalten anpassen würden. Immerhin erzielt ein Lippenstift eine unmittelbare Wirkung. Es geht um erschwinglichen Luxus, mit dem man dennoch ein sichtbares Zeichen an die Umwelt sendet. Tatsächlich stieg der Absatz von Lippenstiften bzw. günstigen Kosmetika nach dem Platzen der Internetblase Anfang 2000 sowie während der Finanzkrise 2008 und 2009, wie die Postbank erläutert.

 

Auch der Haircut-Index soll interessante Einblicke geben: bei guter Konjunktur gehen Menschen öfter (alle sechs Wochen) zum Friseur, in Phasen des Abschwungs werden die Friseurbesuche zeitlich gestreckt und man lässt sich nur noch alle acht Wochen die Haare schneiden.

 

Es gibt noch weitere ähnliche Indices. Trotz aller Skepsis zu derartigen weichen Indikatoren ist es plausibel, dass es zwischen der konjunkturellen Lage und den Gewohnheiten der Konsumenten durchaus Zusammenhänge gibt.

Persönliche Wellness-Oasen im Trend

Demnächst wird in Bonn ein erster Anbieter private Spas für bis zu vier Personen auf Stundenbasis vermieten. Die Lage in einem Gewerbegebiet verspricht sicherlich nicht den Charme eines Luftkurorts, ist jedoch zweckmäßig hinsichtlich Erreichbarkeit und einem Einzugsgebiet, das sich auch in Richtung Köln erstrecken dürfte.
Der Begriff Spa leitet sich vom Badeort Spa in Ostbelgien ab, heute eher bekannt für gelegentliche Formel Eins-Rennen. Einst war der Ort vor allem bei britischen Touristen beliebt, die das Heilbad ab dem 16. Jahrhundert besuchten. Seit den 1950er Jahren steht der Begriff allgemein für Wellness-Einrichtungen und Badebereiche von Hotels.

Unsere Karte (PDF) zeigt beispielhaft ausgewählte Wellnesseinrichtungen als Points of Interest (POI) für den Kernbereich von München. Betrachtet man das direkte Umfeld der Standorte (Umkreis von 500 Meter) und ermittelt auf Basis der feinräumigen Wohnquartiere die durchschnittliche Kaufkraft als Index, so zeigt sich ein sehr heterogenes Bild. Die direkten Nachbarschaften zeigen sowohl unter- als auch überdurchschnittliche Werte, doch die Einzugsgebiete der Kunden werden sicherlich weit darüber hinaus reichen (bedingt durch Präferenzen, Verkehrswege von und zum Arbeitsplatz, etc.).

Wo finden sich daher potenzielle Zielgruppen für die Wellness-Spas? Im Hintergrund der Karte sind die Nexiga Wohnquartiere zu sehen, klassifiziert nach Anzahl Haushalte mit hoher bis sehr hoher Affinität für Wellness und Fitness. Wir teilen hierfür die Haushalte in insgesamt 9 Klassen (sehr niedrige bis sehr hohe Affinität). Die Klassen 7 bis 9 wurden für die Karte zusammengefasst und zeigen das absolute Potenzial, das in verschiedenen Nachbarschaften vor allem außerhalb des Münchener Zentrums vorhanden ist.

Neue Kaufkraft-Daten in Kürze verfügbar

Ob Wellness-Spa, Body Lotion oder Thai-Massage: In nicht ganz so rosigen Zeiten setzen viele Menschen auf erschwinglichen Luxus. Die Entwicklung der realen Kaufkraft (nach Abzug der immer noch sehr hohen Inflation) bleibt nach wie vor mit vielen Fragezeichen behaftet: wie stabil bleiben Lieferketten oder Energiepreise, wie verhält es sich mit der Lohnentwicklung, wie gut funktioniert die Zinspolitik?

 

Nexiga berechnet auch für 2023 wie jedes Jahr umfangreiche Daten zur Kaufkraft. Für 2022 wurde eine Pro-Kopf-Kaufkraft in Höhe von 24.949 EUR ausgewiesen. Die Kaufkraft als verfügbares Einkommen wird am Wohnort der Einkommensbezieher erfasst und setzt sich zusammen aus Einkommen aus unselbstständiger und selbstständiger Arbeit, aus Land- und Forstwirtschaft, aus Vermietung und Verpachtung, aus Vermögen sowie aus zahlreichen Transferleistungen.

Die aktuellen Daten zur Kaufkraft stehen bald zur Verfügung.

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