Daten & Analyse

Aus Zensus 2021 wird Zensus 2022

Zensus um ein Jahr verschoben

 

Eigentlich sollte in diesen Tagen wieder einmal die deutsche Bevölkerung gezählt werden. Im Zensusgesetz 2021 war die Zählung bezogen auf den Stichtag 16. Mai 2021 festgelegt. Denn die letzte Erhebung fand im Mai 2011 statt und aufgrund der EU-Zensusverordnungen ist Deutschland verpflichtet, alle 10 Jahre eine Volkszählung durchzuführen.

 

Doch Corona hat nun auch dieses „Event“ verhindert. Per Gesetz wurde die Zählung pandemiebedingt um ein Jahr verschoben. Stichtag ist nun der 15. Mai 2022. Eine so dramatische Korrektur der Einwohnerzahlen wie durch den Zensus 2011 ist infolge des Zensus 2022 allerdings nicht zu erwarten. Denn der Zensus 2011 war die erste Zählung seit den Volkszählungen 1987 (BRD) bzw. 1981 (DDR). Diesmal geht es „nur“ um eine Zeitspanne von 11 Jahren.

 

Die Zensus-Effekte spiegeln sich natürlich auch in den Nexiga-Daten wieder. Alle unsere Marktdaten, die wir auf Grundlage vielfältiger Quellen zusammenstellen, eichen wir an den Eckwerten der amtlichen Statistik und somit auch am Zensus. Von diesen validierten Daten profitieren unsere Kunden, für die wir beispielweise derzeit das Marktdaten-Update 2021 ausliefern. Wir stellen sicher, dass sich etwa die feinräumigen Nexiga-Zahlen für Wohnquartiere und Mikro-PLZ zu den amtlich für die Gemeindeebene festgestellten Daten addieren.

Der Zensus (Volkszählung, mit der Bevölkerungs- sowie Wohnungsdaten gewonnen werden) ist eine gemeinschaftliche Aufgabe der statistischen Ämter des Bundes und der Länder. Es handelt sich um eine registergestützte Bevölkerungszählung. Sie wird ergänzt durch eine Stichprobe und kombiniert mit einer Gebäude- und Wohnungszählung. Die Mehrheit der Bevölkerung muss also bei dieser Art der Volkszählung keine Auskunft leisten. Ausführliche Hintergrundinformationen zur Durchführung des Zensus finden sich auf der Webseite der Statistischen Ämter.

Ist der Zensus notwendig und wozu dient er?

Wie notwendig ein regelmäßiger Zensus ist, hat die letzte Volkszählung 2011 gezeigt: Damals wurde bewiesen, dass Deutschland 1,5 Millionen weniger Einwohner hatte, als durch die jährlichen Fortschreibungen angenommen.

 

Die regelmäßige Bevölkerungs-, Gebäude- und Wohnungszählung ist von großer Bedeutung für Politik und Verwaltung. Die Ergebnisse dienen der Feststellung der amtlichen Einwohnerzahlen der Gemeinden sowie der Gewinnung soziodemografischer Basisdaten zur BevölkerungErwerbstätigkeit und Wohnsituation. Jeder Zensus erneuert und validiert die Datengrundlage der amtlichen Statistik.

Rückblick auf 2011

Im Jahre 2011 wurde in Deutschland nach langem Hin und Her wieder ein Zensus durchgeführt. Die wichtigste Erkenntnis dabei: Deutschland hatte deutlich weniger Einwohner als zuvor angenommen. Zum Stichtag lebten 80,2 Millionen Menschen in unserem Lande – 1,5 Millionen weniger als angenommen. Dies entspricht immerhin einer Stadt größer als München. Die damaligen Angaben beruhten auf den Volkszählungen von 1987 (BRD) und 1981 (DDR). Seitdem wurden die Einwohnerzahlen kontinuierlich aktualisiert mit Hilfe von Daten zu Geburten, Todesfällen und Ummeldungen. Die Zensusergebnisse lösten damals jedoch große Aufregung in den Gemeinden aus, da sich für viele Städte im Vergleich zur bisherigen amtlichen Statistik deutlich geringere Einwohnerzahlen ergaben. Das bedeutete auch empfindliche finanzielle Einbußen, vor allem durch den kommunalen Finanzausgleich. Es gab dazu jede Menge Klagen von Kommunen bei den Verwaltungsgerichten.

 

> Karte zu Zensusabweichungen 2011 (PDF)

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